Winterspaziergang mit Umweltminister Stengele im Alperstedter Ried

Winterspaziergang mit Umweltminister durch beweidete Moorlandschaft zeigt Potential für Klimaschutz und Artenvielfalt

Umweltminister Bernhard Stengele (mittig) und Carlotta Schulz, stellvertretende Geschäftsführung der Stiftung Naturschutz Thüringen (rechts), unterwegs im Alperstedter Ried.

Zusammen mit engagierten Akteurinnen und interessierten BürgerInnen besuchte Thüringens Umweltminister Bernhard Stengele heute die ganzjährig beweidete Moorlandschaft Alperstedter Ried. Die Stiftung Naturschutz Thüringen führte durch das Ried und erläuterte, wie Landentwicklung, Landwirtschaft und Naturschutz hier optimal zusammenwirken und die Wiedervernässung des wertvollen Kalkniedermoores möglich wurde. „Die vernässten Flächen mit ihrer herausragenden Vielfalt an Tieren und Pflanzen werden durch eine ganzjährige naturnahe Beweidung klimaschonend gepflegt und entwickelt.“, so Carlotta Schulz, stellv. Geschäftsführerin der Stiftung Naturschutz Thüringen. Aktuell wurden über 400 Pflanzenarten im Ried kartiert.

Träger der Beweidung ist die ARUA Agrar GmbH, ein Zusammenschluss der beiden ortsansässigen Landwirtschaftsbetriebe. Das Projekt wird durch die Stiftung Naturschutz Thüringen koordiniert und naturschutzfachlich begleitet. „Im Alperstedter Ried sind Bestandszunahmen von typischen, aber in der Normallandschaft selten gewordenen Wiesenbrütern wie Feldlerche, Wiesenpieper, Braunkehlchen und vor allem Grauammern zu verzeichnen. Aber auch Bruterfolge bei den Kiebitzen, die das Gebiet wieder neu besiedeln, konnten wir feststellen.“, so Schulz weiter zu den Erfolgen des Projekts.

Während der Führung berichtete Stella Schmigalle von der Stiftung Naturschutz Thüringen und Projektleiterin des Gebietes, von den erfreulichen Ergebnissen der Entwicklung der EU-weit geschützten Lebensraumtypen und den insgesamt 59 gefährdeten Pflanzenarten der Roten Liste Thüringen.

Der hohe Grundwasserstand sorgt für die Sicherung des gespeicherten Kohlenstoffs im Torfkörper des Moores und so für eine klimaschonende Landbewirtschaftung. Die extensive Beweidung fördert die Biodiversität und gleichzeitig eine nachhaltige Fleischerzeugung, die zur Wertschöpfung der Region beiträgt. Von der Ästhetik des Landschaftsbildes kann sich jeder selbst ein Bild vor Ort machen. Da die Brutzeit aufgrund der milden Witterung in diesem Jahr früher einsetzt, bittet die Stiftung den Bohlenweg schon ab Ende Februar nicht mehr zu betreten.

 Vom Vogelbeobachtungsturm bieten sich aber tolle Ausblicke, auch auf die Weidetiere, bis im Juli das Gebiet und der Bohlenweg wieder zugänglich sein wird. Geführte Wanderungen und Veranstaltungen werden ganzjährig angeboten. https://www.stiftung-naturschutz-thueringen.de/erleben/veranstaltungskalender